„Ein Vater und sein Sohn fahren gemeinsam im Auto und haben einen grässlichen Autounfall. Der Vater ist sofort tot. Der Sohn wird mit Blaulicht ins Krankenhaus gefahren und sofort in den Operationssaal gebracht. Der Arzt besieht ihn sich kurz und meint, man müsse eine Koryphäe zu Rate ziehen. Diese kommt, sieht den jungen Mann auf dem Operationstisch und meint: „Ich kann ihn nicht operieren, er ist mein Sohn.“
(Stöger, Ziegler & David, 2004, S. 515)

Dieses Rätsel stellten Stöger et al. (2004) Studierenden im Rahmen ihrer Studie zu Erfolgskonzepten akademischer Personen. Auf die korrekte Lösung, dass es sich bei der Koryphäe um die Mutter des verletzten Kindes handelt, kamen nur ein Drittel der Studierenden.
Das Experiment verdeutlicht zwei Punkte:

Geschlechtsstereotype bzw. unconscious bias beeinflussen unsere Wahrnehmung – in diesem Fall die Zuschreibung von Führungspotential.

Der Führungshabitus ist immer noch stark mit maskulinen Attributen assoziiert.

Wie aktuell diese Thematik ist, und wie aktiv und gleichzeitig unterbewusst geschlechtsspezifische Stereotype und Führungshabitus agieren, kann wahrscheinlich jeder selbst anhand des Rätsels nachvollziehen.

Die beiden Autorinnen Angelica Marte & Jasmin Wenzel widmen sich in Ihrem Artikel Leaders are made, not born – Was wir wirklich über führende Frauen denken dem Zusammenhang zwischen Geschlechterstereotypen und der Beurteilung des Führungspotentials von Frauen. Dies erfolgt aus zwei verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven – psychologisch und sozialwissenschaftlich.

Lesen Sie hier den ganzen Artikel: Leaders are made, not born – Was wir wirklich über führende Frauen denken